Dominik Bloh - Unter Palmen aus Stahl

Unter Palmen aus Stahl ­­– Lesung des Hamburger Autoren und ehemaligen Obdachlosen Dominik Bloh in der Nordseehalle

Nach dem Lesen des ersten Abschnittes ist es absolut still im kleinen Saal der Nordseehalle. Dominik Bloh blickt von seinem Buch auf, trinkt einen Schluck aus seinem Wasserglas und lächelt ins Publikum – er kennt die Wirkung, die seine Worte auslösen. Während der folgenden Abschnitte wird auch oft gelacht, am Ende jedes Abschnittes steht aber die ergriffene, nachdenkliche Stille. Es ist nicht irgendeine Geschichte, die Dominik Bloh hier liest. Es ist seine Geschichte, sein Leben.

Nach einer sehr aufgewühlten Kindheit wird Dominik Bloh mit 16 von seiner Mutter auf die Straße gesetzt. Und die Straßen Hamburgs bestimmen für die darauf folgenden elf Jahre sein Leben. Trotz der Obdachlosigkeit geht er weiter zur Schule und legt schließlich das Abitur ab. Musik, Zettel und Stift sind seine ständigen Begleiter. Doch der Absprung von der Straße in ein geregeltes Leben ist schwer. Er gelingt ihm nach zahllosen Höhen und Tiefen erst viele Jahre später, als er sich als freiwilliger Helfer in den Hamburger Messehallen meldet, um Kleidung und Sachspenden an geflüchtete Menschen zu verteilen. Er hilft – und findet unter Helfern und Geflüchteten neue Freunde. Und auch ihm wird geholfen. Es folgen die eigene Wohnung, neue Jobs, ein geregeltes Einkommen – und er schreibt für den Ankerherz-Verlag seine Geschichte auf.

Auf Einladung der James-Krüss-Schule präsentierte Dominik Bloh diese Geschichte nun auf Helgoland und begeisterte zusammen mit Felix Schmidt vom Ankerherz-Verlag die anwesenden Schülerinnen und Schüler, Eltern und Gäste. Es sind Episoden aus einem bewegten und bewegenden Leben, die das Publikum zu hören bekommt, in schonungslosen und oft sehr poetischen Worten. Von einem Autoren, der ohne Groll und Hass auf sein Leben blickt und stattdessen an diesem Abend viele warme Worte für das Leben findet.

Sein Buch hatten die Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 – 10 der James-Krüss-Schule vorher bereits im Unterricht gelesen – sie trafen den Autoren am Morgen nach der Lesung zusätzlich für eine Stunde in der Schulaula – für ein Gespräch über Palmen aus Stahl, Rhymes, Obdachlosigkeit und das Leben.

Die James-Krüss-Schule bedankt sich bei der Kurverwaltung und den Sponsoren für die Unterstützung.